Pressemitteilung zum Ende der Wintersaison 21/22

Im Zugspitzgebiet wurde Ende April der Ski-Betrieb eingestellt. Damit hat das letzte Skigebiet der Bergwacht München die Wintersaison beendet. Die Bergwacht München verzeichnet diesen Winter ein Einsatzgeschehen wie vor Corona.

Bergwacht München

Die Bergwacht in München wurde 1920 als eine der ersten Bergwacht-Bereitschaften gegründet. Die Bergwacht München ist tätig in den Gebieten der Hochalm in Garmisch, dem Brauneck bei Lenggries, im Spitzingseegebiet bei Schliersee, sowie im Sudelfeld bei Bayrischzell. Neben der Bergrettung ist die Bergwacht München im Bereich Natur- und Umweltschutz engagiert. Aktuell sind 100 Aktive Einsatzkräfte (darunter 16 Frauen) vor allem im Vorsorgedienst an den Wochenenden vor Ort im Einsatz.

Derzeit befinden sich 36 Anwärter in der Ausbildung. Davon 42% Frauen. Auch hier blickt die Bereitschaft auf eine erfolgreiche Saison zurück. In diesem Winter haben sich 5 Anwärter*innen erfolgreich der Winterprüfung gestellt, 2 Anwärter*innen konnten Ihre Ausbildung abschließen und bereichern nun die Stammmannschaft als neue Einsatzkräfte, sagt Ausbildungsleiter Hilmar Kus sehr stolz.

Einsatzgeschehen

Insgesamt wurden in der Wintersaison 2021/22 243 Einsätze durch die Bergwacht München bzw. unter deren Beteiligung abgewickelt. In der Zeit vom 1.12. bis zum 30.April 2022 war in allen vier Dienstgebieten der Bergwacht München reger Wintersport- und Wanderbetrieb. Zum Vergleich, in ganz Bayern wurden im Betrachtungszeitraum 5475 Einsätze abgeleistet. Neben dem Vorsorgedienst im Skigebiet ist die Bergwacht München, als unterstützende Bereitschaft, vor allem am Wochenende aktiv. Einzelne aktive Einsatzkräfte mit Spezialaufgaben unterstützen zusätzlich die Bereitschaften vor Ort auch unter der Woche und bei nächtlichen Sucheinsätzen.

Lawinen

In den Bayerischen Alpen verzeichnete der Lawinenwarndienst Bayern diesem Winter reges Lawinengeschehen. Schneearme, niederschlagsfreie Perioden wechselten sich mit starkem Schneefall ab und bescherten teilweise prächtige Neuschneemengen in kurzer Zeit. Weiter verschärfend wirkte der teils kräftige Wind, als Baumeister der Lawine. Schnee-Wechten in Kammlagen , Verwehungen und Rinnen angefüllt mit Schneeablagerungen fordern den Bergsteiger*innen und Bergretter*innen großes lawinenkundliches Verständnis und umsichtiges Verhalten.

Skitourengeher

Die von vielen prophezeiten Skitourengeher-Unfälle blieben jedoch aus. Die Befürchtungen, dass die coronabedingt, stark gestiegene Zahl von Tourengeher-Neulingen zu einer erhöhten Anzahl von Unfällen, Verletzten und Toten in den Bergen führen würde, hat sich eindeutig nicht bestätigt, so Jens Oellrich, stellvertretender Bereitschaftsleiter.

Wanderer im späten Winter

Als außergewöhnlich fiel uns in unseren Dienstgebieten die durchweg hohe Anzahl an Wanderer*innen und Bergsteiger*innen auf.

Die Bayerischen Alpen sind auch in der staaden Zeit ein beliebtes Ziel. Immer wieder wählen Menschen Touren, ohne sie vorher auf die eigenen Fähigkeiten und die Bedingungen  hin zu prüfen. Gerade zum Ende des Winters stellte die Bergwacht Bayern eine außergewöhnlich hohe Zahl an Abrutschunfällen auf Altschneefeldern fest. Teilweise endeten diese Abrutsche mit schwersten Verletzungen bis hin zum Tod.

Einsatzniveau

Das bedeutet auf Ebene der Bergwacht Bayern, wie auf Ebene unserer Bergwacht München ein Einsatzaufkommen wie vor der Pandemie. Für uns Einsatzkräfte, wie für die Wintersportler in den Skigebieten galten jedoch die Vorgaben zum Pandemieschutz. Trotz dieser erschwerten Bereitschaftsdienst- und Einsatzbedingungen haben wir einen Einsatzfaktor je aktiver Einsatzkraft von 2,43. Das bedeutet: Jede unserer aktiven Einsatzkräfte war in diesem Winter durchschnittlich an 2,43 Einsätze beteiligt. Ein respektabler Wert, findet Henrik Vogel, 3. Bereitschaftleiter

Eine echte Teamleistung, die die Bergwacht München, gemeinsam mit den ortsansässigen Bergwachten der Region Hochland erbringt. Im speziellen danken wir den Bergwachten Schliersee, Rottach, Hausham, Lenggries, Bad Tölz, Wolfratshausen, Grainau und Garmisch für die gute Zusammenarbeit im Team.

Professionell im Ehrenamt! Unser zusätzlicher Dank gilt den Luftrettungsbetreibern, sowie der Alpinpolizei, so Bereitschaftleiter der Bergwacht München Heinz Neiber.

 

Bergwacht München, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Volker Eisele