Lawinenproblem Gleitschnee

Wie der Name schon ahnen lässt, bei dieser Lawinenform rutscht das gesamte Schneepaket bis zum Boden ab. Die Ursachen für eine Gleitschneelawine liegen zum einen in der Beschaffenheit des Hangs z.B. Bewuchs, Steilheit und zum anderen im Temperaturunterschied zwischen Boden und Schneepaket, der dazu führt, dass die Grenzschicht zwischen Boden und Schneedecke durchfeuchtet.

Der Hangbewuchs: Grasige Hangrücken mit langhalmigem Bewuchs bieten ideale Rutschverhältnisse, genauso wie eine Felsplatte.

Der Temperaturunterschied: Der Hang selbst ist noch oder schon wärmer als die Schneedecke. Es bildet sich daher eine Gleitschicht zwischen dem Boden und der verfestigten Schneedecke.

Diese Form der Lawine kommt im Frühwinter, vor allem aber im Frühjahr in unser Risikopotential. Dabei spielt die Hangexposition eine entscheidende Rolle. So wärmen sich sonnseitige Hänge deutlich länger und intensiver auf als die Schattseitigen.

Wie ist eine Gleitschneelawine zu erkennen?
Wenn die Wärme begonnen hat ihre Kräfte wirken zu lassen, sind sogenannte Schnee- oder Fischmäuler zu sehen. Fischmäuler gehen oft quer zum Hang und zeigen die Bruchstelle an, an der die Lawine reißen wird. Oftmals sind Geräusche zu hören, die manchmal wie Wumm-Geräusche, manchmal wie knacken und brechen beschrieben werden.

Diese Lawinenform ist deshalb so tückisch, weil sie sonnenseitig auch in Skigebieten außerhalb der präparierten Piste häufig vorkommt. Die Fahrerperspektive von unten oder der Mitte auf den Hang zeigt häufig nicht, die oberhalb bereits entstandenen Lawinenmäuler. Aus weiterer Entfernung sind diese sicheren Lawinenzeichen häufig gut zu erkennen.

Der längste Abriss einer Gleitschneelawine in einem unserer Dienstgebiete war jüngst mehr als 20m lang!